Anders als bei den meisten „klassischen“ P&P Regelwerken sind die Eyuun Regeln komplett online zu finden, und zwar nicht einfach nur als digitales PDF, sondern in Form dieser Webseite. Das hat zur Folge, dass zum Lernen der Regeln nicht ein mehrere Hundert Seiten Dokument gelesen und verstanden werden muss, sondern die Regeln thematisch sortiert sind und jeweils einzelne Aspekte des Regelwerks da erklärt werden, wo sie Verwendung finden. Das erleichtert zum einen das Nachschlagen von Regeln während des Spiels, untergliedert zum anderen aber auch das Lesen und Lernen der Regeln im Vorhinein in übersichtliche und in sich geschlossene Abschnitte.
Wenn du noch nie Pen & Paper gespielt hast und keine Ahnung davon hast, was du dir darunter vorzustellen hast, wird hier im folgenden Kapitel einmal alles von Grund auf erklärt. Wenn du bereits Erfahrungen mit P&P hast und bereits klassische D20 Systeme wie D&D oder Pathfinder gespielt hast, kannst du dir am Ende dieser Seite den Absatz „Eyuun für D&D Spielende“ durchlesen, in welchem die beiden Systeme einmal kurz gegenübergestellt werden, um dir einen einfacheren Einsteig zu ermöglichen.
Danach steht im Kasten „Wichtige Seiten“ eine Übersicht über alle Seiten, welche die wichtigsten Regeln erklären, sowie einige weitere hilfreiche Seiten, um Spielleitungen den Start ins Leiten, sowie Schreiben eigener Geschichten zu erleichtern. Viele Seiten verlinken dabei auch immer auf andere wichtige Seiten, welche ihre entsprechenden Regeln erklären, wenn sie aufkommen, so erklärt die Seite zu Kämpfen z.B. zwar generell wie Kämpfe funktionieren, aber wie Waffen oder Zauber verwendet werden, steht auf entsprechend diesen Seiten erklärt, um Dopplungen zu vermeiden und Informationen sortiert und übersichtlich darzustellen.
Folgende Seiten sollte jeder vor Spielstart einmal gelesen haben:
Proben & Projekte – Erklärt die grundlegenden Mechaniken
Charaktere & Level – Erklärt, was Charaktere können und wie sie besser werden
Kämpfe – Erklärt, wie Kämpfe funktionieren
Charaktererstellung – Erklärt die Charaktererstellung, je nachdem, was die Charaktere der Spielenden können, müssen immer noch entsprechend andere Seiten ergänzend gelesen werden (Für zaubernde Charaktere bspw. Zauber & Pfade: Flusswirkende)
Für die Spielleitung noch interessant (aber keine Pflicht vor Spielstart):
Abenteuer Leiten – Hilfreiche Tipps zum Leiten und Schreiben von Abenteuern
Preislisten – Übersicht über verschiedene kaufbare Dinge. Spezifischere Gegenstände, wie Waffen, Schilde, Rüstungen, Alchemika & Runen sind in ihren entsprechend eigenen Seiten zu finden, zusammen mit ihren Regeln
Eyuun – Übersicht über die Spielwelt. Detailliertere Informationen gibt es in den entsprechenden Unterseiten zu den Kontinenten, Ländern & Göttern
Kreaturen – Erklärt, wie man sich eigene Kreaturen mit Werten erstellt
Was ist Pen & Paper?
Im Kern ist Pen & Paper ein kooperatives Spiel, bei welchem meistens 3-6 Spielende (wobei es hier nicht zwangsläufig eine feste Maximalanzahl an Mitspielern gibt) zusammen eine Geschichte erzählen. Dabei ist Pen & Paper jedoch kein reines Brett- oder Kartenspiel, sondern ein Rollenspiel. Alle Spielenden versetzen sich also in die Rolle eines vorher von ihnen erstellten Charakters (ihre Rolle) und führend Gespräche als dieser Charakter bzw. beschreiben, was ihr Charakter in der Spielwelt tut. Ein Mitspieler übernimmt dabei die Rolle der Spielleitung (SL), welche die Aufgabe hat, die Spielwelt zu verkörpern und selbst keinen eigenen Charakter spielt. Immer wenn Charaktere also mit anderen Personen in der Welt interagieren oder reden wollen oder irgendetwas in der Welt machen wollen, bestimmt die SL was passiert, was die Konsequenzen sind oder übernimmt die Rolle von Personen in der Welt, um Gespräche mit den Spielercharakteren zu führen. Die SL ist damit die Person, welche die Geschichte erzählt und bestimmt, was in der Welt passiert, in welcher die Charaktere der anderen Mitspielenden leben.
Aber Charaktere können natürlich nicht einfach alles in der Welt machen. Manche Aufgaben müssen sie versuchen und können daran auch scheitern. Und um festzustellen, ob ein Charakter eine Aufgabe schafft oder nicht, darf die SL von ihm eine Probe fordern. Eyuun verwendet für solche Proben verschiedene Würfel, von Würfeln mit 4 Seiten (kurz W4), 6 Seiten (W6), 8 Seiten (W8), 10 Seiten (W10), 12 Seiten (W12) sowie Würfel mit 20 Seiten (W20). Wie genau Proben in Eyuun funktionieren, wird auf der Seite zu Proben erklärt. Dabei ist wichtig zu beachten: Pen & Paper wird nicht „gewonnen“, es ist nicht Ziel des Spiels möglichst viele Proben zu schaffen oder möglichst hohe Werte zu erreichen. Vielmehr geht es darum, mit allen Mitspielenden eine Geschichte zu erzählen, welche durch Erfolg und Scheitern geprägt und geformt wird. Schlechte Proben sind also im Grunde auch nur ein Mittel, die Geschichte einer Gruppe zu formen und zu wandeln.
Eyuun ist dabei auch nur eine Option in einer großen Weite an Welten und Regelwerken, welche alle auf ihre Weisen Charaktere erstellen, Geschichten erzählen und Proben umsetzen. Aber mit diesem grundlegenden Wissen, wofür die Regeln hier eigentlich sind, kannst du dir jetzt die oben genannten „Wichtigen Seiten“ einmal anschauen, um einen Überblick darüber zu erhalten, wie Proben in Eyuun geworfen werden, wie Kämpfe ausgefochten werden und wie Charaktere erstellt werden um dann zusammen mit deiner Gruppe direkt ins 1. Abenteuer zu starten!
– Die SL hat eine Geschichte geplant
– Alle anderen haben ihren Charakter vor sich
– Ihr habt mindestens 1 Würfelset da
– Ihr kennt die wichtigsten Regeln
Eyuun für D&D Spielende
Wenn du bereits weißt, was D&D, Pathfinder oder generell P&P Rollenspiele sind (oder sogar schon Spielerfahrung besitzt), dürfte dir der Einstieg in Eyuun recht einfach fallen. Hier werden im Folgenden einmal dir Parallelen und Unterschiede zu D&D beschrieben, doch dürften diese Ähnlichkeiten auch für viele andere D20/OSR Regelwerke gelten. Natürlich kannst du auch direkt mit den Regeln in der Infobox „Wichtige Seiten“ anfangen, und diese kleine Gegenüberstellung überspringen!
Eyuun ist, genau wie D&D ein klassenbasiertes Regelwerk. Die Klassen, hier „Pfade“ genannt, können dabei jedoch beliebig kombiniert werden, was Multiklassing, deutlich einfacher macht und interessante Kombinationen der unterschiedlichen Klassen ermöglicht. Eyuun verwendet ebenfalls 8 grundlegende Eigenschaften eines Charakters, welche jedoch nicht durch Werte, sondern durch Würfel dargestellt werden (W4 bis W12). Um also eine Probe zu werfen, wird kein W20 verwendet und der Bonus der Eigenschaft dazu addiert, sondern ein Würfelpool aus den Würfeln der Eigenschaften gebildet und die Würfelergebnisse zusammengerechnet. Charaktere können dabei natürlich auch in verschiedenen Talenten geübt sein, dieser Übungs-Wert kommt genau wie bei D&D am Ende ebenfalls zum Würfelergebnis hinzu. Eyuun erlaubt dabei jedoch detailliertere Unterschiede in der Übungs-Wert Verteilung.
Da in der Welt von Eyuun alle Wesen theoretisch in der Lage sind Zauber zu wirken, funktioniert das Zaubern ganz ähnlich wie das Verwenden von Talenten (und Waffen). Damit sind Zauber nicht hinter Klassen gesperrt, sondern alle Charaktere können so viel oder wenig Zauber kennen wie sie wollen (bzw. in der Charaktererstellung gewählt haben). Das ermöglicht ganz intuitiv die Erstellung von reinen Magiern, zauberlosen Kriegern und allem dazwischen, mit mehr oder weniger Zauberkenntnissen.
Kämpfe verwenden ebenfalls eine klassische Initiative-Reihenfolge, mit einer Aktion und einer Reaktion pro Charakter (es gibt also keine Bonusaktion, dafür ist die Reaktion deutlich wichtiger), sowie kostenloser Bewegung. Wie bei D&D auch können Kämpfe entweder rein im Kopf (theater of the mind) gespielt werden oder empfohlener weise auf einer Kampfmatte mit Feldern. Charaktere haben ebenfalls Leben (welche täglich regeneriert werden) und Fluss (welches Zauber-Slots ersetzt, aber schon bei Pausen, dem äquivalent der kurzen Rast, regeneriert wird). Was sich unterscheidet, ist dabei, dass Eyuun nicht gegen Rüstungsklassen wirft, sondern jeder Angriff ein Vergleich zwischen Angreifer und Verteidiger ist. Diese Verteidigungen sind standardmäßig das Ausweichen, können aber auch besondere Zauber oder Manöver sein, welche zusätzliche Effekte mit sich bringen (wie Paraden mit Nahkampfwaffen oder Zauber, die Pfeile reflektieren). Auch gibt es keine Schadenswürfe für Angriffe, der Wurf, mit welchem angegriffen wird, bestimmt immer auch den Schaden des Angriffs, sollte dieser treffen. Ein guter Angriff ist also nicht nur schwerer zu verteidigen, sondern verursacht auch mehr Schaden, wenn er trifft. Da Rüstung in Eyuun nicht (direkt) relevant dafür ist, ob man getroffen wird oder nicht, hat sie hier den Effekt eingehenden Schaden zu reduzieren.
Trotz der Ähnlichkeiten spielt sich Eyuun nicht wie eine weitere D&D Kopie, sondern wie ein neues, eigenes Regelwerk, welches an manchen Stellen ähnliche Komponenten verwendet, aber am Ende eine ganz eigene Spielerfahrung bietet. Mit neuen Ideen, mehr Flexibilität, vereinheitlichten Mechaniken und einem generellen Fokus auf Einfachheit bei der Verwendung, ohne den Verlust von eigenem Charakter und Spieltiefe. Aber genug der Worte, verschaff dir doch einfach selbst einen Überblick: Über die Links in der Infobox „Wichtige Seiten“ (ganz oben) findest du alle Regeln, die du zum Spielstart brauchst!
Grundsätze von Eyuun
Immer kaufmännisch Runden
Regeln sind Richtlinien, SL hat das letzte Wort